Der Liebestrank
Gaetano Donizetti
26.07.2025
19:30 Uhr
Staatstheater am Gärtnerplatz
Inhalt
Seit ältesten Zeiten träumen die Menschen von einem Liebestrank, der in der Lage ist, eines anderen Gefühle künstlich zu wecken und ihn in sich verliebt zu machen.
Der Bauer Nemorino hat zwar einen guten Charakter, aber eine wichtige Eigenschaft fehlt ihm, um bei der koketten Pächterin Adina landen zu können: Selbstvertrauen. Das dagegen besitzen die beiden anderen Männer in Donizettis Liebestrank im Übermaß. Sowohl der Soldat Belcore als auch der fahrende Händler und Quacksalber Dulcamara strotzen vor Selbstsicherheit. Der eine glaubt sich unwiderstehlich bei den Frauen, der andere macht aus einem Nichts den Verkauf des Jahrhunderts. Sein Liebestrank der Isolde, den er Nemorino andreht, ist zwar alles andere als ein Zauberelixier, sondern gewöhnlicher Bordeaux – aber wie ein Placebo setzt er in Nemorino ein Selbstvertrauen frei, das Adina irritiert und anzieht. Als sie ihn, der immer für sie schmachtete, schließlich für verloren glauben muss, erkennt sie den Wert von Nemorinos treuer Liebe und das Nichts, das sich unter der glänzenden Uniform Belcores verbirgt.
Gaetano Donizetti soll »L’elisir d’amore«, diese Satire auf den Aberglauben der ländlichen Bevölkerung, in vierzehn Tagen komponiert haben. Die Leichtigkeit und der sprühende Witz, mit dem der Komponist sein 1830 in Mailand uraufgeführtes melodramma giocoso gestaltete, ließen es zum Publikumsrenner werden. Die zentralen Figuren sind jedoch nie nur oberflächliche Possenreißer. In Momenten, die die Grenzen zur ernsten Oper streifen, weiß Donizetti für seine Protagonisten einzunehmen, mit ihnen leiden zu lassen. Der Wechsel zwischen zartem Gefühl und berauschender Komödie vollzieht sich konsequent und meisterhaft in Musik und Text gleichermaßen (William Weaver).
Besetzung
Musikalische Leitung Henrik Nánási
Regie Nico Rabenald
Bühne und Kostüme Manfred Breitenfellner