22.07.2011 - 28.08.2011
Anlässlich des 50. Jahrestages des Mauerbaus präsentieren der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus, gefördert durch die "Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin" und die "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" die Ausstellung "ZOV Sportverräter". Die Schau beleuchtet erstmals das ebenso spannende wie komplexe Thema "Republikflucht" im Sport und setzt die Flucht und das Schicksal von 15 Sportlerinnen und Sportlern auf außergewöhnliche Weise in Szene.
Seit ihrer Gründung bis zum Mauerfall im November 1989 verließen mehr als drei Millionen Menschen die Deutsche Demokratische Republik (DDR), viele von ihnen illegal und unter gefährlichen Umständen. Auch der Sport, ein expliziter Vorzeigebereich des SED-Staates, war erheblich vom Phänomen der "Republikflucht" betroffen. Hunderte von Top-Athleten wandten sich enttäuscht von der DDR ab und suchten eine neue Zukunft im ideologisch verfemten Westen. Die Hoffnungsträger des sozialistischen Systems wurden somit aus Sicht der DDR-Führung zu seinen "Verrätern".
Im Mittelpunkt der vom "Zentrum deutsche Sportgeschichte" (ZdS), der mexikanischen Künstlerin Laura Soria und der Ausstellungsagentur "exhibeo" konzipierten Ausstellung stehen 15 ausgewählte Sportlerinnen und Sportler. Ihre Flucht und ihre Schicksale werden auf außergewöhnliche Weise in Szene gesetzt. In Laura Sorias Videokunst erwachen ihre Gesichter und Körper zum Leben, ihre Stimmen erzählen, enthüllen, gestehen und vertrauen an. Persönliche Erinnerungsstücke, Dokumente und Fotos zum geteilten Leben der Protagonistinnen und Protagonisten in Ost und West runden die Ausstellung ab und bieten den Besuchern Hintergrundinformationen zu Flucht, staatlicher Repression und dem Neuanfang im Westen. Die Ausstellung ist auf Deutsch, Englisch und Spanisch verfügbar.