"Ich habe im Grunde nur zwei Themen: Bibel und Fasnet", sagt Bruno Epple, der Maler, Dichter und bildender Künstler, über sich selber. Dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit widmet die Stadt Radolfzell vom 17. Januar bis zum 8. März 2015 einen dreifachen Ausstellungszyklus mit dem Titel "Bruno Epple: Bilder – Figuren – Worte". So zeigt das Stadtmuseum Radolfzell seine unverwechselbaren Tonfiguren mit biblischem Bezug. Zeitgleich präsentiert die Villa Bosch rund 80 Gemälde aus Privatbesitz und aus dem Bestand Epples, und die Stadtbibliothek gibt mit handschriftlichen Texten einen Einblick in sein literarisches Werk.
Er ist weit über die Grenzen der Region bekannt: als Maler, als Lyriker, als Gestalter von zauberhaften Tonfiguren, als Erzähler reizvoller Kurzgeschichten oder als Dichter in heimischer Mundart. Epple, 1931 in Rielasingen geboren, blieb seit seiner Kindheit in Radolfzell dem Untersee und den See-Alemannen eng verbunden. Vielseitig talentiert, begann er bereits in den 50-er Jahren mit Ölmalerei und Mundartdichtung. Schon früh entwickelte er einen eigenwilligen naiven Stil in der Malerei, in der vor allem die Farben eine besondere Rolle spielen, wie sein Freund Manfred Bosch bemerkte: „Er scheint ihnen vor allem einen Auftrag gegeben zu haben: kostbar zu sein.“ Dies prägt auch die im Stadtmuseum dargestellten Tonfiguren, die mit ihren manchmal poetischen, manchmal dramatischen Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament den Besucher in Bann ziehen.