Wie schnell sich festgefügte Gewissheiten im Licht neuerer Forschung verflüchtigen zeigt der Blick auf ein Gemälde der Neuen Pinakothek. Die »Schleuse im Tal von Optevoz« wurde 1910 als Werk Gustave Courbets erworben und galt seitdem als frühes, bedeutendes Landschaftsgemälde des berühmten Künstlers. Eine Restaurierung des Bildes hat jetzt erwiesen, dass der Courbet-Stil und die Signatur auf eine spätere, postume Überarbeitung zurückgehen und das Gemälde vermutlich von Courbets Zeitgenossen Charles-François Daubigny (1817–1878) stammt. Die Ausstellung rollt die spannende Geschichte dieses Bildes auf und erhellt den Kontext seiner Entstehung.