13.11.2011 - 15.04.2012
2011 jährt sich zum 120. Mal der Geburtstag von Otto Dix (1891-1969). Hierfür werden derzeit DixÂ’ Beziehungen zur Stadt Chemnitz untersucht und für eine Ausstellung mit Katalog vorbereitet.
1933 lernte der Chemnitzer Unternehmer Fritz Niescher Otto Dix kennen - zu einer Zeit, als dieser sich auf dem Höhepunkt seines Schaffens und seiner internationalen Reputation befand. Mit Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde diese Karriere abrupt beendet.
Noch im gleichen Jahr fand in Dresden die erste Feme-Ausstellung mit dem Titel "Entartete Kunst" statt. Seit diesem Jahr entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft zwischen Dix und der Familie Niescher, die in zahlreichen Werkaufträgen, Ankäufen und einer generösen Unterstützung des Künstlers kulminierte. 1938 beauftragte Fritz Niescher Otto Dix mit der Ausmalung des Pavillons auf seinem Chemnitzer Grundstück. Das panoramaartig angelegte
Gemälde Orpheus und die Tiere stellte eines der wenigen Wandgemälde des Künstlers überhaupt dar und wurde 1945 durch die Bombenangriffe auf die Stadt vollständig zerstört.
Darüber hinaus gibt es eine weitere Chemnitzer Familie, mit der der Künstler in den 1930er-Jahren in Kontakt stand. Ebenfalls 1933 suchte der Chemnitzer Kinderarzt Dr. Otto Köhler den Kontakt zu Otto Dix - eine enge Freundschaft entwickelte sich. Dix porträtierte den Arzt als Jäger, aber auch seine Frau und Tochter. Ferner hat sich das Gästebuch der Familie Köhler erhalten, in das sich neben Dix auch andere namhafte Künstler der Zeit eingetragen haben.
Das bislang wenig bekannte Wirken Otto DixÂ’ in Chemnitz für die Familien Niescher und Köhler soll anlässlich des 120. Geburtstages des Künstlers erforscht, mit den erhaltenen
Werken in einer Ausstellung präsentiert und in einem repräsentativen Katalog aufgearbeitet und publiziert werden. Das Projekt ist Höhepunkt der Chemnitzer Aktivitäten im Rahmen des Dix-Jahres 2011.