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KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Museum für Photographie


Helmstedter Str. 1
38102 Braunschweig
Tel.: 0531 7 50 00
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Öffnungszeiten:

Di-Fr So 13.00-18.00 Uhr
Sa, So 11.00-18.00 Uhr

Adrian Sauer: Bilder aus Berechnung / Timm Rauterts: Bildanalytischer Photographie

04.02.2011 - 20.03.2011
Ganz selbstverständlich produzieren und konsumieren wir digitale Bilder oder sprechen vom Ende der analogen Fotografie. Der große mediale Umbruch innerhalb unserer Kommunikationsgesellschaft, und insbesondere derjenige der Kamerabilder, erscheint uns vertraut. Doch was ist wirklich das Neue des digitalen Bildes und was war das "Fotografische" ihrer analogen Vorläufer? Die Begegnung zweier künstlerischer Ansätze, die - im Abstand von 40 Jahren - ihr jeweiliges Medium, dessen Materialität und Funktionsweise durchleuchten, lassen diese Fragen umso konturierter erscheinen. Adrian Sauer kehrt in seinen Arbeiten die kalkulierbare, synthetische Natur und das Körperlose der digitalen Bilder heraus. Die Texte seines Glossars im begleitenden Bulletin untersuchen die technischen Konditionen und sozialen Konsequenzen der digitalen Wende. Seinen Arbeiten steht eine Auswahl spielerischer Experimente aus Timm Rauterts Werkzyklus Bildanalytische Photographie, eines Klassikers der sich selbstbefragenden Fotografie der frühen 1970er Jahre, gegenüber. Der Schwerpunkt liegt dabei auf jenen Arbeiten Rauterts, die uns die Fotografie als eine irreversible Aufzeichnung von Licht, als Lichtspur präsentieren. Denn an dieser Stelle gehen die Wege der alten Fotografie und des neuen Bildes auseinander. Gegenstand dieser beiden experimentellen Ansätze ist die grundlegende Frage, die uns bis in das kleinste Element, in das Speichermaterial des Bildes führt: wie und was zeichnet (oder zeichnete) die klassische Fotografie auf und welche visuelle Formen wird die digitale Bildkultur in Zukunft selbst generieren (eher denn als abbilden)? Ein radikaler Hang, das informative Bild der Fotografie in die Leere und Abstraktion zu führen verbindet die beiden Positionen ebenso wie ein ironischer Ton, ein lustvolles Zerlegen des Mediums in seine Bestandteile, ein absichtsvolles Ignorieren seiner konventionellen Gebrauchsweisen. Wie auch manche Literaten die Sprache in ihrer kleinesten Lautelemente und Bedeutungseinheiten zerteilen, so gilt es auch hier, die Poesie des fotografischen Materials zu entdecken.

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