22.01.2011 - 06.03.2011
Die Fotografin Gitta Seiler taucht mit ihren Arbeiten in die raue Wirklichkeit von Mädchen in schwierigen Lebenssituationen ein. In vier Fotoserien ("weggerannt", "abgetrieben", "eingesperrt", "ungewollt") porträtiert sie den Alltag von Ausreißerinnen, minderjährigen Müttern, Insassinnen einer Jugendstrafanstalt und begleitet minderjährige Mädchen in eine Abtreibungsklinik.
"Gitta Seiler legt in den vier Abhandlungen ihre Finger in offene Wunden. Sie grenzt ein, umschreibt, benennt und das aus einer scheinbaren Unemotionalität heraus. Gleichwohl ist sie ergriffen ob der bitteren Lebenserfahrungen junger Menschen in einer aus den Fugen geratenen Welt. Die Fotografien sprechen in leisen, eindringlichen Worten von Mädchen in Zerbrechlichkeit und Stärke. Das, was hier den Protagonistinnen widerfährt, kann für viele andere gelten. Mit klarem Blick, der auch das Umfeld wahrnimmt, zeichnet sie Bilder, die in ihrer anrührenden Strenge als Metaphern von Menschen bestehen." Barbara Lipps-Kant
Gitta Seiler (*1967) studierte Foto-Design bei Arno Fischer. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie das Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg sowie das Arbeitsstipendium der Stadt Konstanz. Seit 1998 ist sie freiberuflich tätig und seit 2007 Dozentin an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin.