24.05.2012 - 30.09.2012
Zwei Frühlingsmonate verbrachte die Berliner Fotografin Loredana Nemes auf Einladung des Museums in Ludwigsburg. Sie näherte sich der Stadt mit dem Blick durch ihre analoge Mittelformatkamera. Die so entstandenen Porträts auf Baryt-Papier eröffnen Einblicke in die Lebenswelten jugendlicher Ludwigsburgerinnen und Ludwigsburger im Frühling 2012.
Die Schwarzweiß-Aufnahmen sind in einer schlichten und zugleich warmen Bildsprache gehalten. Sie zeugen von großem Vertrauen der Porträtierten zur Fotografin und damit von Loredana Nemes' Fähigkeit, sich ihrem Gegenüber unvoreingenommen und voller Wertschätzung zuzuwenden. Auf Schulhöfen, an Treffpunkten oder im Park knüpfte die Künstlerin Kontakte. Vor Ort nahm sie Bilder von beeindruckender Direktheit und Natürlichkeit auf. Die Gezeigten werden als Persönlichkeiten stets ernst genommen.
Drei Motivreihen tragen die Ausstellung. Die Künstlerin fotografierte Jugendliche in Einzelporträts, als Ausschnitt ihrer Gruppe. Die fertigen Aufnahmen gruppierte sie von Neuem. An den Übergängen ergeben sich dabei gewollte Brüche oder Doppelungen. Sie schaffen Spannungsmomente und lassen durch Ungleichzeitigkeiten oder unterschiedliche Schärfeverhältnisse Raum für verschiedene Lesarten. Die zweite Motivserie zeigt Jugendliche, die das erste Mal seit dem Herbst im frischen Gras lagen. Aus Einzelbildern arrangierte Motive von Knospen und Blüten tragen die Natur in den Ausstellungsraum. Im Wechsel mit den Porträts zeichnen sie Bilder von Ludwigsburger „Blütezeiten“.