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Kunstsammlung Gera / Orangerie


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Tierstücke-Tierszenen / Andreas Feininger: New York in the Forties

05.01.2011 - 20.02.2011
Feininger-Fotografien und Tier-Begegnungen Kunstsammlung Gera präsentiert zwei neue Sonderausstellungen in Orangerie Die Kunstsammlung der Otto-Dix-Stadt Gera beschließt das Ausstellungsjahr 2010 mit zwei neuen Sonderausstellungen. "Andreas Feininger. New York in the Forties" ist der Titel einer hochkarätigen Schau mit 78 Schwarzweiß-Fotografien des Sohnes von Lyonel Feininger. Erneut Begegnungen in der Ausstellung hält die Exposition "Tierstücke - Tierszenen" bereit. Sie vereint 80 Werke mit Tiermotiven aus der eigenen Sammlung. Beide Ausstellungen sind bis 20. Februar 2011 zu sehen. Arbeiten von Andreas Feininger (1906-1999) präsentiert die Kunstsammlung der im Südflügel der Orangerie. Die hochkarätige Fotoausstellung "Andreas Feininger. New York in the Forties" wird in Kooperation mit den Andreas Feininger Archiven Tübingen gezeigt. Im Mittelpunkt der Exposition, die aus dem polnischen Krakow nach Gera kam, stehen die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind 78 Schwarzweiß-Fotografien mit Motiven der amerikanischen Großstadt. "Mit seinen Bildern hat Andreas Feininger das Gesicht von New York weltweit geprägt", sagte der Leiter der Kunstsammlung, Holger Saupe. "Seine Ansichten dieser Metropole, die kurz nach seiner Ankunft entstanden, zählen heute zu den Klassikern der Fotografie-Geschichte." Andreas Feininger wurde am 27. Dezember 1906 als ältester Sohn des berühmten Malers Lyonel Feininger in Paris geboren. Er gehört zu einer Künstlergeneration, die in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die Fotografie als künstlerisches Medium für sich entdeckte und eine neue fotografische Sehweise entwickelte. Klarheit, Einfachheit und Organisation sind für den Meisterfotografen die Grundprinzipien seiner Arbeit. Wie kaum ein anderer versteht er es, Bildinhalte mit strengen formalen Kriterien, wie Perspektive und Komposition, zu verknüpfen. Am Bauhaus in Weimar, wo auch sein Vater als Lehrer tätig war, absolvierte Andreas Feininger zu Beginn der zwanziger Jahre eine Ausbildung zum Kunsttischler. Im Anschluss studierte er Architektur an den staatlichen Bauschulen in Weimar und Zerbst. In dieser Zeit entwickelte sich sein Interesse für Fotografie. Er beschäftigte sich zunächst mit den technischen Aspekten, experimentierte mit verschiedenen Verfahren wie Solarisation, Fotogramm und Bas-Relief. Da er sich eine Kamera mit extremem Teleobjektiv nicht leisten konnte, konstruierte er sie selbst. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als Architekt in Hamburg und für kurze Zeit in Paris bei Le Corbusier. Als ihm in Frankreich die Arbeitserlaubnis entzogen wurde, ging er 1933 nach Stockholm. Dort konzentrierte er sich zunehmend auf die Fotografie und machte sich sehr bald einen Namen als renommierter Architekturfotograf. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs emigrierte Feininger nach New York. Dort arbeitete er zunächst als freischaffender Fotograf, wurde aber bereits 1943 als Bildredakteur beim "LIFE"-Magazin angestellt. Er gehörte fast zwanzig Jahre dem berühmten Fotografenstab der Zeitschrift an, die als Wegbereiter der zeitgenössischen Bildberichterstattung gilt. Nachdem er das Magazin 1962 verließ, veröffentlichte er zahlreiche Fotolehrbücher, die inzwischen zu den Standardwerken der Fotoschule zählen. Ende der achtziger Jahre gab Andreas Feininger das Fotografieren auf und begann, seine Arbeiten zu archivieren. Er starb am 18. Februar 1999 im Alter von 92 Jahren in New York. Andreas Feiningers Werk ist von zwei großen Themenkomplexen bestimmt: Stadtansichten und Naturmotive. Die Architektur und das Leben seiner Wahlheimat New York haben ihn über die Jahrzehnte hinweg fasziniert. Immer wieder hielt er die Skyline von Manhattan, die Straßenschluchten, die Wolkenkratzer, die Brücken und Hochbahnen in atmosphärisch dichten Bildern fest. Als exakter Arrangeur und Planer seiner Darstellungen folgte er ganz seinem Credo "keep it simple" (halt es einfach). Es entstanden dabei großartige Detailaufnahmen, deren strenge Kompositionen beeindrucken. Andreas Feininger selbst meinte: "Fotografie, die Sprache des Sehens, ist mein Medium. Indem sie die Kluft zwischen Sprache und Buchstaben überbrückt, wird sie zum idealen Mittel der weltweiten Kommunikation." In außergewöhnlicher Bandbreite kann die Kunstsammlung Gera in dieser Ausstellung wichtige Werke Andreas Feiningers präsentieren. Gezeigt werden zudem einige LIFE-Magazine mit Bildern von ihm, die auch in der Ausstellung hängen. Darüber hinaus können die Besucher eine Leica und eine Rolleiflex in Augenschein nehmen, Kamera-Modelle, mit denen er in den 1940er Jahren fotografierte.

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