HD Schrader gehört zu den profiliertesten Vertretern der Konkreten Kunst. In seinen zumeist signalroten Skulpturen und Zeichnungen beschäftigt er sich mit verschiedenen Wahrnehmungsthemen rund um den Kubus. Seine „Cuts“ (Schnitte durch den Kubuskörper) und „Cracks“ (Teile eines Kubus-Hohlkörpers) ermöglichen immer wieder neue faszinierende Ein- und Durchblicke in den Kubus und Formen, die auf ihn zurückgehen.
1945 in Klosterlausnitz geboren, studierte Schrader zunächst in San Francisco und später bei Max H. Mahlmann an der Werkkunstschule Hamburg. 1972 mitbegründete er den IAFKG („internationaler arbeitskreis für konstruktive gestaltung“), erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen und lehrte an der FH Dortmund. Er lebt in Hamburg.
Der Kubus ist die idealste Form der platonischen Körper, der mit dem Raum an sich assoziiert wird. HD Schraders Kubus ist ein imaginärer Kunstraum, der nach vom Künstler vorgegebenen Gesetzen funktioniert. Aus linearen, parallelperspektivischen Zeichnungen in der Fläche entwickelt, materialisieren sich seine Skulpturen gewissermaßen zwischen der ersten und der zweiten Dimension: Linien werden Kanten, Kanten werden Körper, Projektion wird Raum.
Folgerichtig bringt Schrader seine Objekte in den Außenraum, wo er seit den 70er Jahren in verschiedenen Städten und Ländern, darunter zunehmend auch China, faszinierende Projekte realisiert.
Seine „Elastic Cubes“ spielen mit der idealen Form des Kubus. Die durch rechte Winkel im Koordinatensystem fest miteinander verbundenen Richtungen Höhe, Breite und Tiefe brechen auf und werden zu tänzerischen, frei im Raum sich entfaltenden Skulpturen. Skulpturen wie „Cubes and Tree“ sind dreidimensional, doch sie werden im realen Raum als zweidimensional und linear erfahren.
Zweidimensionalität und Dreidimensionalität – Bild und Realität – Natur und Kunst – durchdringen einander und reiben sich aneinander. Im erwachenden Umweltbewusstsein Chinas werden diese Arbeiten als „Woodwatchers“ gesehen.