08.01.2011 - 23.02.2011
17 Jahre lang arbeitete Lorenz Kienzle in seinem Atelier in einem Gewerbehof an der Karl-Marx-Straße und blickte auf Neukölln, meist nur durch sein Atelierfenster. Irgendwann begann er, durch Neukölln zu streifen, und zwar durch ganz Neukölln.
Was passiert, wenn man sich in Neukölln mit einer Plattenkamera auf die Straße stellt? Lorenz Kienzle hat es ausprobiert. Auf diese Weise ist eine fotografische Würdigung von Neukölln und seinen Bewohnern entstanden, die sich von Rudow bis zum inzwischen als Park geöffneten Flughafen Tempelhof, vom Hafen bis zum Friedhof erstreckt.
Sie besteht aus 55 S/W Fotografien, die thematisch in die 10 Raumabschnitte der Galerie im Körnerpark aufgegliedert werden. Ergänzt wird die Ausstellung durch kurze Texte, Wortausbrüche oder kuriose Dialoge mit Passanten, die Lorenz Kienzle meist nur durch die Anwesenheit mit seiner Kamera provoziert hat: "Immer draufhalten, sonst wird aus einem nichts! Hat doch schon der Andy Warhol gesagt"
Lorenz Kienzle, 1967 in München geboren, ist seit 1993 als freier Fotograf in Berlin und im Rest der Welt tätig. Neben seiner Arbeit als Werksfotograf des amerikanischen Künstlers Richard Serra, arbeitet er für Museen und an eigenen Projekten. Er erhielt zahlreiche Preise.