Es gilt ein in Vergessenheit geratenes Schlüsselwerk der 1970er Jahre neu zu entdecken: die medienübergreifende Arbeit des amerikanisch-europäischen Künstlers Terry Fox (1943-2008). Ziel ist es, seine frühen politisch brisanten Performances und Videotapes aus den USA mit seiner Pionierrolle für die sich entwickelnde Klangkunstszene in Europa zu verschränken. Schon Anfang der 1970er Jahre entstanden gemeinsame Arbeiten mit Joseph Beuys, Vito Acconci, Dennis Oppenheim und Bill Viola. Fox nutzte den eigenen Körper als Medium von Grenzerfahrungen und spielte humorvoll mit der Transformation von Materialien. Er hat mit dem Begriff „situation" als einer der Ersten die Kommerzialisierung der Performance kritisiert und die technologische Beschränkung der Aufzeichnungsformen von Ereignissen problematisiert.
Die von Arnold Dreyblatt und Angela Lammert kuratierte Ausstellung eröffnet eine neue Sichtweise auf die gegenwärtige Diskussion zur angemessenen musealen Präsentation temporärer künstlerischer Interventionen. Die Ausstellung schafft assoziative Denkräume zu drei zentralen Themen von Terry Fox: situations/Verkörperte Zustände – mapping/Wege – elements/Material. Video-, Klang- und Fotomaterialen werden Objekte, Zeichnungen und Texte zugeordnet. Dabei wird ein sensationeller Fund bisher unveröffentlichter Video- und Fotomaterialen sowie Werknotizen erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Titel „Elemental Gestures", der sich auf die Straßenaktionen und minimalistischen Eingriffe von Fox bezieht, beschreibt seinen Glauben an eine kathartische Wirkung von Kunst, die in ihrem utopischen Gehalt neu zu diskutieren ist.