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Sammlung Emil Bührle


Rämistrasse 46
8001 Zürich
Tel.: 044 422 00 86
Homepage

Öffnungszeiten:

nur mit Führung:
jd. 1. So / Monat n.V.
Der in Zürich lebende Industrielle Emil Georg Bührle (1890-1956) trug im 20. Jahrhundert eine der wichtigsten privaten Sammlungen europäischer Malerei zusammen. In ihrem Mittelpunkt steht die Malerei des französischen Impressionismus und Nachimpressionismus. Rund um diese Werke findet sich ein Ensemble französischer Kunst des 19. Jahrhunderts, die den Impressionismus vorbereitet oder ihn begleitet. Daran fügen sich Beispiele aus dem Schaffen der Nabis, der Fauves, der Kubisten und weiterer Vertreter der französischen Avantgarde seit 1900 sowie Abteilungen älterer Kunst vor allem mit holländischen Malern des 17. und italienischen Malern des 16. bis 18. Jahrhunderts. Der Sammlung gehört ausserdem eine Gruppe gotischer Holzplastiken an. Zentrales Thema der Sammlung ist die schrittweise Ausformung einer neuen künstlerischen Freiheit seit dem Impressionismus als Grundlage für die Malerei der Moderne im 20. Jahrhundert. Den grössten Teil seiner Bilder und Skulpturen erwarb Emil Bührle zwischen 1951 und 1956. In dieser Zeit reagierte er indirekt auch auf die Veränderung der aktuellen Kunstszene, indem er der Sammlung wichtige Beispiele der inzwischen historischen Avantgarde vom Anfang des Jahrhunderts einfügte. 1960 brachte die Familie des Sammlers eine repräsentative Auswahl von rund 200 Bildern und Skulpturen in eine Stiftung ein und macht sie seither der Öffentlichkeit zugänglich. Das Museum der Stiftung befindet sich in einer Villa, die neben dem ehemaligen Wohnhaus Emil Bührles liegt und die schon ihm zur Aufbewahrung seiner Werke diente.
Am 24. Februar 1960 gründen die Witwe und die Kinder des Sammlers, Charlotte Bührle-Schalk, Dr. Dieter Bührle und Hortense Anda-Bührle die Stiftung Sammlung E.G. Bührle mit Sitz in Zürich. Sie übergeben der Stiftung drei Fünftel der Werke aus Emil Bührles Sammlung aufgrund einer Teilung, die Arthur Kauffmann vorgenommen hat. Die Teilung stellt sicher, dass die vom Sammler angestrebte Struktur und Vollständigkeit in der Stiftung sichtbar bleiben. Die Stiftung wird in dem Haus an der Zollikerstrasse 172 eingerichtet, das dem Sammler zur Lagerung der Bilder diente. Die Villa aus dem Jahr 1886 wird jetzt als Ganzes zum Museum umgebaut und ist ab Juni 1960 der Öffentlichkeit zugänglich.
1976 wird das Haus an der Zollikerstrasse gründlich renoviert. Weiterhin werden alle Kosten für Betrieb und Unterhalt des Museums von der Stifterfamilie getragen. Zum 100. Geburtstag des Sammlers wird 1990-1991 eine Auswahl wichtiger Bilder aus der Stiftung und aus Privatbesitz in der National Gallery of Art in Washington, im Musée des Beaux-Arts in Montreal, im Yokohama City Museum und in der Royal Academy of Arts in London gezeigt.
Am 10. Februar 2008 wird das Museum der Stiftung Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls. Vier Hauptwerke der Sammlung werden aus dem Grossen Saal im Erdgeschoss entwendet: Paul Cézanne, Der Knabe mit der roten Weste, Edgar Degas, Graf Lepic und seine Töchter, Vincent van Gogh, Blühende Kastanienzweige, Claude Monet, Mohnblumen bei Vétheuil. Die Bilder von van Gogh und Monet werden eine Woche später auf einem nahegelegenen Parkplatz sichergestellt, die beiden anderen bleiben verschwunden.

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